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68. Widersprüche in offenbarten Schriften – 30. Oktober 1842 [Die natürliche Sonne 1864]

O Du mein geliebtester Herr und heiligster Vater in Jesu! Ich armer, allerwertlosester Sünder und träger, unachtsamer Knecht bitte Dich aus dem innersten Grunde meines Herzens, dass Du mir wieder aus einer Verlegenheit helfen möchtest! Siehe, wie es Dir bekannt ist und allzeit war, so hat sich in dem Diktat über die Sonne ein kleiner Zahlenwiderspruch vorgefunden, und das beim letzten Planeten, von dem da anfangs in der Einleitung gesagt ist, als habe er nur drei Monde. Jetzt in der speziellen Behandlung dieses Weltkörpers aber wird gesagt, dass er zehn Monde habe! Wie soll solches genommen werden? Hier bin ich, Herr und Vater, vor Dir und bekenne es aus meinem innersten Grunde, dass mich selbst solcher Zahlenzwist noch nie beirrt hat. Denn ich weiß es nur zu gut und zu bestimmt, dass sich in Dir am Ende alles löst und zur schönsten Harmonie ausgleicht. Aber nicht so steht es mit jemand anderem, den Du, o Herr und Vater, gar wohl kennst! Dieser hat seinem Verstand mittelst eines demütigen und Dir ergebenen Glaubens die Schulspitzen noch nicht genug stumpf gemacht, und es genügt ein ausgelassenes Wörtchen schon, um seinen Glauben wanken zu machen und mich armen Knecht des Truges zu verdächtigen! Also dieses Mannes wegen gebe, o Herr, mir eine Vorlöse des vorliegenden Zahlenwiderspruches. Oder führe mich von da sicher hinweg, wo ich beständig in Gefahr bin, des Truges in Deinem Namen verdächtigt zu werden und gebe diese Gnade irgendwo jemand anderem; mich aber belass in Deiner alleinigen Liebe und Erbarmung! Denn ich bin also nicht sicher vor den Schlingen der Welt. Daher helfe mir entweder auf die eine oder auf die andere Art. Bin ich für dies heilige Amt Deiner großen Gnade zu schwach, da stärke mich entweder in allem oder setze irgendjemand anderen an diese meine Stelle! Denn wahrlich, sie ist mir schon zu einer großen Last geworden, da sie ist ein wahrhaftiges, großes und schweres Kreuz! Aber wie allezeit, so geschehe auch diesmal Dein heiliger Wille! Amen.

  1. Also schreibe denn, du Sohn Adams, der du noch Feuer vom Himmel rufst, wenn du irgend bemängelt wirst, darum du aus altem Grunde ein wahrer Jakob bist!
  2. Sehe Mich an, was alles haben die Menschen schon aus Mir gemacht! Wie oft wurde Ich ein Betrüger, ein Volksaufwiegler, ein israelitischer Faulenzer, Vagabund, Sonderling, Narr, ein Zauberer, ja sogar ein Diener Beelzebubs genannt!? Ja selbst in dieser Zeit geht es Mir auf der Erde um kein Haar besser. Man verhöhnt, verlacht und verspottet Mich allerorts. Oder man leugnet Mich ganz und vernichtet dadurch auch sicher bis aufs letzte Häkchen Mein Wort und somit auch alle Meine Gnade und Erbarmung. Wo Mir aber allenfalls noch zum Schein gedient wird, da brauche Ich dir es nicht näher zu bezeichnen, wie ein solcher Dienst an und für sich zuallermeist bestellt ist. Denn solches kennst du wohl schon zum meisten Teil!
  3. Und siehe, dennoch lasse Ich nicht Schwefel und Feuer vom Himmel regnen! Also sei auch du sanft und bescheiden und sei allzeit voll Liebe, Sanftmut und Geduld gegen deine Brüder und Schwestern, so wirst du mehr ausrichten mit ihnen als durch Schwefel und Feuer vom Himmel!
  4. Wenn der A. H. W. hier und da so manches beanstandet, so müssen wir ihm darum nicht gram werden. Er tut es ja nicht, um dich zu verdächtigen, sondern nur des Lichtes wegen. Darum also, Mein Jakobus, noch kein Feuer vom Himmel, darum auch ist es noch nicht nötig, dass du Mir deshalb das Amt der Gnade zurückgeben willst. Sondern fahre du nur fort! Es wird das rechte Licht über einen jeden äußerlich scheinenden Widerspruch schon zur rechten Zeit und am rechten Ort vorkommen.
  5. „Denn so jenes, das Erste, untadelhaft gewesen wäre, würde nicht Raum zu einem anderen gesucht!“ (Hebr. 8,7) Solches sollst du wohl verstehen und beachten, warum das Alte Testament getadelt wird, und wird ihm gesetzt ein Neues! Siehe also auch hier. Drei Körner werden ins Erdreich gesetzt und bringen zehnfältige Frucht. Warum nicht dreifältige? Warum müssen die drei gesetzten Körner in der Erde zuvor vertadelt werden, ja warum zugrunde gehen, um den neuen zehn Kindern freies Emporwachsen zu gewähren?
  6. Bei euch widersprechen sich drei und zehn wohl eurer Härte willen, aber nicht also ist es bei Mir. Denn in Meinem Reich sind tausend wie eins, und eins gleich einer Zahl des unendlich vielen!
  7. Daher warte du auch nur geduldig ab und traue es Mir zu, dass Ich im Ernst allerhöchst weise bin. So wird sich am rechten Platz wohl zeigen, warum da im ersten Testament drei, und im jetzigen, gleichsam neuen, zehn Monde stehen!
  8. Damit du Mir aber nicht wieder in ein unnötiges Feuer gerätst, so sage Ich dir im Voraus, dass da in der Veroffenbarung der Sonne noch ein paar Beschaffenheitswidersprüche vorkommen und sogar noch ein paar vorkommen werden. Wenn aber die Sonne wird vollendet sein, so werden sich alle Widersprüche lösen!
  9. Daher sollst du nicht feurig und der A. H. W. nicht ängstlich werden! Denn was du empfängst, ist Meine Sache. Und Ich werde schon in allem Sorge zu tragen wissen, dass sie wird, wie sie sein soll. Du aber tust hinreichend, so du erfüllst Meinen Willen!
  10. Mit dem Verstand aber bleibe ein jeder hübsch ferne von Meiner Gabe! Sonst gleicht er dem Samen, der da aus der Hand des Sämanns fiel unter Dornen und Disteln. Denn im Verstand ist die Wohnung von allerlei Sorgen. Wer demnach Mein Wort mit seinem Verstand statt mit seinem Herzen bemisst, der wird schwerlich je die Früchte aus Meinem Samen ernten.
  11. Beim Matthäus kommen zwei Weiber zum Grab; ein Erdbeben geschieht, ein Engel erscheint, wälzt den Stein vom Grab, setzt sich darauf und gibt den zwei Weibern Bescheid von Mir.
  12. Beim Markus kommen drei Weiber, kümmern sich des Steines wegen; dieser wird durch eine unsichtbare Macht hinweggetan, und sie gehen dann ins Grab, finden da einen Jüngling mit einem weißen Hemd zur Rechten sitzen, welcher sie tröstet und ihnen über Mich Auskunft gibt.
  13. Beim Lukas kommen mehrere ungenannte Weiber, mit Spezereien sogar, und finden den Stein schon abgewälzt, gehen sogleich ins Grab hinein, finden da noch niemanden; nach einer Weile, da sie sich schon gekümmert hatten, treten zu ihnen zwei Männer in glänzenden Kleidern und geben ihnen Auskunft über Mich.
  14. Beim Johannes kommt nur ein Weib, die Magdalena nämlich, findet das Grab offen, aber niemanden darin. Darum läuft sie zu Petrus, und der Petrus mit den anderen Jüngern kommen eiligst zum Grab und finden außer den zusammengelegten Leintüchern nichts, gehen sodann wieder nach Hause, und hierauf erst guckt die weinende Magdalena ins Grab und erblickt zum Kopf und zu den Füßen zwei Engel in weißen Kleidern, die bloß nur fragen: „Weib, was weinst du?“ — Und nach Beantwortung dieser Frage bin auch Ich schon hinter ihr!
  15. Wer da äußerlich, rein weltgeschichtlich nach seinem Verstand urteilt, was muss er bei diesen vier sehr verschiedenen Angaben wohl notwendig finden, so er erst spitzkritisch zu Werke gehen will?
  16. Ich sage dir: Entweder den Tod seines Verstandes oder den Tod seines Glaubens! Den Tod seines Verstandes, so er da ein göttliches Geheimnis ahnt und stellt solches Meiner Weisheit und Allmacht anheim. Den Tod des Glaubens aber, so er spricht: „So das Faktum authentisch wäre, da müssten über dasselbe nicht nur vier, sondern hundert Geschichtszeichner in der Zahl, in der Art, in den Worten und überhaupt in allem völlig übereinstimmen. Von den vier Zeichnern aber sagt jeder etwas ganz anderes! Der welche hat recht? Keiner! Und somit glaube ich auch nichts!“
  17. Siehe, es soll aber weder der Verstand noch der Glaube getötet werden. Wie aber kann solches geschehen? Ich sage dir: Allein durch Liebe, Demut, Sanftmut und Geduld!
  18. Wenn diese vier eins werden im Menschen, da wird auch des lebendigen Lichtes in größter Menge werden im Herzen, in welchem sich alle Widersprüche lösen werden!
  19. Beachtet das, so werdet auch ihr ins Reine und Klare kommen! So ihr aber mit eurem Verstand wollt Meine Schatzgräber sein, wahrlich, ihr sollt nichts denn Unrat finden!
  20. Denn Meine Gaben sind nur fürs Herz, nicht aber etwa vorerst für den Verstand bemessen! Wer da aber will sein Herz durch den Verstand treiben, der sei versichert, dass er es nur tötet. Denn schwächer ist wohl keine Liebe als die des Verstandes!
  21. Wer aber das Leben überkommen will, der liebe und glaube sanft und geduldig, und fordere von Mir nicht wie von einem schlechten Sachwalter eine unzeitige Rechenschaft! Denn wahre Kinder lieben den Vater und hadern nicht mit Ihm!
  22. Solches versteht wohl! Amen.

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