Im Gefühl ist’s gelegen, / was das Leben mag begreifen, / und auf allen finstren Wegen / mag das Licht allein nur reifen. / Wenn das Leben im Gefühle / sich dir gibt getreu zur Kunde / unter gläubig lichter Hülle, / treu in jeder Zeit und Stunde,
magst du reden, disputieren, / was dir immer mag gefallen, / magst dich geistig instruieren, / was das Leben in den Allen; / nimmer doch wirst du es finden, / was in sich da ist das Leben. / Im Gefühl nur wird sich’s künden, / wie das Leben ist gegeben.
Darum – lebe im Gefühle! / Treu nach alter Lebenskunde, / so in aller Herzensstille / auf dem öden Erdenrunde. / Dann lebst du ein wahres Leben, / selbst ein Leben dir gestellet, / treu und wahr von Gott gegeben, / also auch von Ihm erwählet. / So denn fühlet sich das Wahre / selbst als ein’ge Kraft hienieden, / und einst über Zeit und Bahre / reicht es dir den ew’gen Frieden! Amen.
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