O Herr! Darf ich die F.G. nach dem Wunsch ihrer Mutter und ihres Arztes St. in den magnetischen Schlaf versetzen? Tat ich wohl, dass ich dem ihr innewohnenden Dämon in Deinem heiligsten Namen gebot, aus ihr zu weichen, und nimmer in sie hineinzufahren? Darf ich diese Beschwörung wiederholen?
- Der Herr: Höre, Mein lieber A.H.W.! Ich habe dir ja schon bei der letzten Anfrage hinreichend dargetan, wie es mit dieser Kranken steht und was ihr helfen kann. Warum fragst du nun um etwas anderes? Meinst du denn, es wird ihr etwas anderes helfen? Du kannst ja versuchen, was dir und dem Weltarzt St. bedünkt; aber siehe zu, dass du selbst an dir und deinem Haus keinen Schaden leidest! Denn du kennst nicht die jetzige Freiheit und Arglist der Geister!
- Siehe, dein Wille, zu tun wider Meinen Rat, in der Meinung, es sei etwas Gutes, hat schon zwei grobe Geister vor die Tür deines Hauses gelockt. Habe Acht, dass sie nicht einen Brand in deinen Verstand und einen in deine Wissbegierde schießen lassen! Denn in diesem Brand würde bald alles zerstört sein, was Ich bis jetzt mühsam in deinem Herzen aufgebaut habe.
- Also aber sehen die Geister aus: Der eine ist ein grausandiges, altes Kriegsgebilde, um dich gefangen zu nehmen in seine sandige Wesenheit. Der andere und ärgere ist ein großes Riesenglasauge, gleich einem großen Fass, das sich vor die Tür deines Hauses hingewälzt hat; dieses Auge schießt Brände aus seiner argen Mitte und müht sich ab schon drei Tage und Nächte, um das Zentrum deines Verstandes zu treffen. Daher halte dich ja fest an Mich an, sonst magst du Schaden leiden bei dir selbst!
- Meinst du aber, das Einschläfern wird diese Kranke zur Ruhe bringen? Kann sein, wenn Ich sie auslassen würde auf einige Augenblicke, damit der Dämon euch täusche, um dann mit größerer Hartnäckigkeit aufzutreten, aber nicht zu weichen! Weißt du denn das nicht, dass die sogenannten magnetischen Striche nur in den Krankheitskrisen erteilt werden müssen, aber niemals beim Nachlassen der Krankheit; wenn sie aber erteilt werden beim Nachlassen, werden die Krisen sobald wieder entweder offenbar oder heimlich hervorgerufen, wovon die heimlichen ärger sind denn die offenbaren. Siehe, also wird das sogenannte Magnetisieren hier wenig fruchten, da die kranke F. es während der Krise gar nicht ertragen wird; beim Nachlassen aber wird es ihr wenig nützen; warum – ist schon gesagt.
- Ich habe es aber ja schon in des Mädchens Herz gelegt, was ihr helfen kann. Und sie hat es auch schon laut ausgesprochen. Und dir habe Ich es auch in der vorigen Mitteilung klärlich gezeigt. Warum wird denn das nicht lebendig gläubig befolgt? Oder soll Ich etwa in den Rat eures Weltarztes eingehen? O das werde Ich nicht tun! Siehe, das ist auch ein Stein des Anstoßes, über welchen die Weltweisheit fällt und gar gewaltig scheitert. Sie soll hier nur erfahren, was sie vermag! Mit Mir kann auch der wahre Arzt alles segensreich tun; ohne Mich aber nichts!
- Wenn die Ärzte ihre Hände zuerst zu Mir erheben würden und dann sie legten auf die Kranken, so würde es mit diesen bald besser werden. Aber so reiben sie nur zuvor ihre Stirn statt der Brust und legen dann eine Gansfeder auf einen Fleck Papier und bekritzeln dasselbe mit ihrer lateinischen und griechischen Weisheit, anstatt dass sie legten eine segnende Hand auf den Kranken, voll Glaubens und Trauens auf Meine Kraft und Hilfe. Kann da wohl ein Kranker je völlig genesen?
- Siehe, das Mädchen verlacht die Ärzte schon; das ist ein gut Ding für sie. Daher lasse die Ärzte nur handeln und erraten. Der Arzt L. aber soll beten und dann ihr in Meinem Namen die Hände auflegen, soll aber die Zeit hindurch keinen Tabak rauchen! Da würde er eine sehr gute Wirkung hervorbringen, aber nur gläubig durch Mich allein, sonst aber durchaus nicht! Der sogenannte Exorzismus, besser die Wort- und Glaubenshilfe, ist aber ja von Mir schon ohnehin als das alleinig helfende Mittel angezeigt worden. Warum wurde er denn nicht angewendet? Auch andere lindernde Mittel wurden euch von Mir angezeigt; wer aber hat sie angewendet lebendig gläubig in Meinem Namen?
- Es gäbe noch eine Menge natürlicher, gesegneter Mittel, die da alle könnten eine gewaltige Linderung verschaffen in Meinem Namen; wer aber möchte sie gebrauchen, da sie nicht mit der lateinischen Weisheit der Ärzte im Einklang stehen? Siehe, daher ist hier guter Rat im Ernst etwas teuer, da ihn niemand befolgen kann und will – wegen der Welt und wegen der lateinischen Weisheit der Ärzte. Also lassen wir die Ärzte hier sich nur recht abpuffen, und zur rechten Zeit werde Ich schon ohnehin tun, was des Rechtens sein wird.
- Dir, Mein lieber A.H.W., aber sage Ich: Blas’ nicht, was dich nicht brennt! Sondern lasse nur die blasen, die es nun schon ganz gewaltig brennt. Wenn es dich aber brennen wird, dann blase auch du, und Ich werde dir da deinen Odem segnen, auf dass du leichtlich deinen Brand wirst zu stillen imstande sein. Willst du aber schon durchaus ein guter Mitarzt sein, da tue du Gutes nur im Stillen, auf dass dir darum niemand wird einen Dank schuldig sein. So werde Ich gerne dein gläubig Gebet erhören, und das ist auch der allerwirksamste Exorzismus!
- Sage nicht: „Böser Geist, fahre aus!“ – sondern sage: „Guter Vater, hilf ihr!“ – so wirst du recht bitten und beten, und Ich werde dann das rechte Übel an und in ihr heilen! Wärest du schon völlig wiedergeboren und somit auch schon völlig eins mit Mir, so könntest du wohl sagen: „Fahre aus im Namen des Herrn Jesus Christus!“ – und es müsste geschehen nach deinem Wort. Aber solches ist bei dir nun noch nicht der Fall. Daher bete nun dafür im Vertrauen und in aller Demut und Liebe deines Herzens, und es wird da schon zur rechten Zeit geschehen, was das Allerbeste sein wird. Amen.
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