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114. Der geistige Frühling – 1. Mai 1841 [Der Mond 1852]

  1. Was hier den Frühling anbelangt, so ist er in natürlicher Hinsicht nichts anderes, als was ein jeder Mensch am Morgen nach dem Erwachen ist, nämlich eine geweckte Tätigkeit aller Lebensgeister.
  2. Wenn diese durch das Licht und durch die zunehmende Wärme aus ihrem Schlaf geweckt werden, so beginnen sie ihre ordnungsmäßige Tätigkeit wieder von vorne. Alle Sinne erschließen sich; der Magen kündigt sein Bedürfnis nach Nahrung an, und alle Säfte des Körpers beginnen einen lebhaften Kreislauf.
  3. Seht, also ist es auch in der großen Natur. Zahllose Äonen Geister werden durch das Licht und die Wärme der Sonne aus ihrem starren Winterschlaf geweckt, und beginnen ihre vegetative Tätigkeit von neuem und fangen an, allerlei Pflanzen, Kräuter, Sträucher und Bäume wie auch zahllose Heere der kleinen Tierwelt zu bilden und zu entwickeln, und das alles nach der festgesetzten Ordnung.
  4. Seht, das ist der natürliche Frühling. Was kann man aber von diesem lernen? Ich sage euch – sehr vieles!
  5. Ihr wisst, wodurch er natürlicherweise entsteht, nämlich durch das wachsende Licht und durch die Wärme.
  6. Nun seht, wenn ihr recht emsig treu Mein Wort anhört oder selbst lest, so nähert sich da ebenfalls die große Geistersonne eurer irdisch oder weltlich noch kalten nördlichen Winterzone des Herzens. Dieses Sonnenlicht entbindet da auch nach und nach stets mehr und mehr Wärme, welche die Liebe zu Mir ist, zur wahren geistigen Lebenstätigkeit.
  7. Wenn nun solches vor sich zu gehen anfängt, dann ist bei dem Menschen der geistige Frühling eingetreten.
  8. Wie es aber ist, dass der natürliche Frühling nebst vielen nützlichen Pflanzen und Tieren auch ebenso viele giftige und schädliche ins Leben erweckt, also ist es auch mit dem geistigen Frühling, dass auch dadurch in dem Menschen die vielen giftigen und schädlichen bösen Geister geweckt werden, aus welcher Ursache dann auch die Versuchungen zur Sünde mächtiger werden als in dem leblos starren Winter, welcher ist die laue weltliche Gewöhnlichkeit des Menschen.
  9. Daher muss der Mensch in diesem geistigen Frühling einem sorgfältigen Gärtner gleichen, der seine Bäumchen und Pflanzen sorgfältig von den schädlichen Raupen reinigt und alles Unkraut ausjätet, damit der edlen Bäume und Pflanzen Leben keinen Schaden leide.
  10. Wer nun auf diese Art seinen eigenen Lebensbaum von allen den bösen Begierden und Leidenschaften durch die kräftigen Werkzeuge, welche sind die Selbstverleugnung und die Demut, emsig reinigt, der wird dann gewiss auch im Sommer und Herbst seine Tätigkeit mit den herrlichsten, reif gewordenen Früchten belohnt sehen.
  11. Diese Früchte aber sind keine anderen als die Erscheinung des Zeichens des Menschensohnes am Himmel. Die Geschlechter der Erde sind die hinausgeschafften bösen Begierden und Leidenschaften, und darauf das Kommen des Menschensohnes auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit!

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