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173. Die gegen die drei Boten gerichteten Vorwürfe der Frauen auf der dritten Treppe im Palast Lamechs

Am 14. Oktober 1842

[2.173.1] Als die drei aber vollends zur dritten Treppe gelangten, da fingen sie bei sich zu staunen an über die große List Lamechs; denn auf so etwas waren sie nicht vorbereitet.

[2.173.2] Und Ich Selbst sagte ihnen in ihrem Gemüt auch nichts davon, darum, dass sie bei solch einer außerordentlichen Gelegenheit ihre ihnen von Mir verliehene Kraft der Weisheit desto mehr bekräftigen sollten. Wie verrammelte aber demnach der Lamech diese dritte Treppe?

[2.173.3] Jede Stufe war mit kleinen Kindlein belegt, und zwischen den Kindern waren nackte Mütter mit geritzten Brüsten und verzweifelt zerrauften Haaren gestellt; die Kinder waren mit Stricken an die Staffeln niedergebunden und die Mütter mit ehernen Banden um die Lenden an die Stufen mittels starker Ketten gehängt.

[2.173.4] Als die Mütter die drei Mächtigen erblickten, da fingen sie sich und die drei also an zu verwünschen und zu verfluchen, wie da folgt:

[2.173.5] „Welcher Hölle des ärgsten aller Satane seid ihr entstiegen, darum wir euretwegen hier also auf das Schauerlichste gequält werden müssen, um durch unsere entsetzliche Qual und größte betrübende Not euch den Zutritt zu dem verruchten Lamech zu verwehren?!

[2.173.6] Ihr heißt euch Boten Jehovas! O ihr entsetzlichen Frevler! Ist Jehova gleich wie ihr, ist da unser Scheusal von einem Lamech nicht ein leiser Abendhauch dagegen in aller seiner unmenschlichsten Bosheit?!

[2.173.7] Was haben die armen Mägde, die da Lamechs endlose Grausamkeit und teuflische List verführt und verlockt hatte zu seinen niedrigsten Zwecken, denn euch je Arges zuleide getan, darum ihr sie ohne Gnade und Erbarmen habt hinausgetrieben in die schändlichsten Kloaken und Pfützen, auf dass sie allesamt zugrunde gehen am Leib, wie an der Seele?!

[2.173.8] O ihr elenden Boten der untersten Hölle, wie sie einst der große Farak gelehrt hatte, – ihr getraut euch noch, bei solchen Taten, deren alle Teufel zusammengenommen nicht fähig sind, Boten Jehovas zu nennen?!

[2.173.9] Lamech hatte seine beiden Brüder erschlagen und hätte somit den zweifachen Tod verdient!

[2.173.10] Jehova aber sagte zu Lamech: ‚Wer den Lamech töten möchte, der soll siebenundsiebzigmal gerächt werden!‘

[2.173.11] Diese armen Mägde haben samt unser noch nie eine Fliege totgeschlagen, und ihr als vorgebliche Boten der ewigen Liebe Jehovas habt sie auf die grausamste, elendeste und schändlichste Weise darum zugrunde gerichtet und marterlichst getötet, weil die ohnehin dreifach Unglücklichsten von der schändlichsten Gewalt Lamechs für seine niedrigsten Zwecke bei den Haaren von den Schergen, die ihr für ihre Grausamkeit noch oben darauf frei und glücklich gemacht habt, in dieses Gräuelhaus hereingeschleppt wurden!

[2.173.12] O ihr elenden, übergrausamsten Boten Jehovas, wenn ihr im Sinne habt, das Scheusal von einem Lamech zu bekehren und wieder zu Jehova zu wenden, warum habt ihr denn nicht an den unglücklichsten Mägden zuvor die Bekehrungsversuche gemacht, bevor ihr sie habt also grausamst töten lassen?!

[2.173.13] O seht, euch ist nicht um den Jehova zu tun, dessen Boten ihr sein wollt, sondern nur um die Herrschaft der armen Völker in den Tiefen alles Schlammes!

[2.173.14] Seht uns an, wie elend und auf das Schändlichste gemisshandelt wir euretwegen unter dem grässlichsten Druck Lamechs schmachten müssen! Möchtet ihr uns nicht auch Lügnerinnen schelten und uns dann verderben darum und töten draußen in den Pfützen und Kloaken?!

[2.173.15] Wenn ihr Elenden solches wollt, so löst unsere Bande; denn schmerzlicher kann für liebende Mütter kein Tod und martervoller keine Hölle sein als dieser Zustand, in dem wir uns vor euch nun befinden müssen!

[2.173.16] Wollt ihr aber dieses nicht, so lasst uns hier zugrunde gehen und steigt über uns und unsere unschuldigsten armen Kinder hinauf in die schändlichste Gräuelwohnung Lamechs und macht aus ihm einen noch ärgeren Teufel, als er es ohnehin schon ist!

[2.173.17] Verflucht sei der Tag, der uns dies elende Leben gab! Fluch unseren Zeugern, und Fluch dem Schöpfer, der uns für ein solches Elend erschaffen hatte, und ewig Fluch euch, die ihr gekommen seid, unser Elend zu vermehren!

[2.173.18] Vernichtet uns, so ihr es könnt, auf ewig; aber quält uns nicht mehr, als wir ohnehin schon gequält sind!“

[2.173.19] Hier stutzten die drei und wussten nicht, was sie da tun sollten; denn die Rede der angeschmiedeten Weiber und das Weinen und Schreien der Kinder fing an, ihnen gewaltig zu Herzen zu gehen.

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