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47. Nachtrag über Erdbeben – 4. Oktober 1840 [Kleinere Naturzeugnisse 1906]

[1.401004A.1] Was da letzthin von den Erdklüften und Erdsprüngen wie auch von den breiten Rissen derselben gemeldet wurde, so haben diese mit dem Ausbleiben der Quellen und Versiegen der Brunnen, wie auch mit dem Zurücktreten des Meeres und anderer Seen einen und denselben Grund.

[1.401004A.2] Nämlich bevor irgendein solcher gewaltiger Erdstoß geschieht, da sammeln sich vorher die Geister, die von der Welt wieder zurückkehren, in Rotten und großen Horden. Diese Sammlung der Geister in gewissen Punkten der Erde bietet dem natürlichen Menschenverstand folgende Erscheinung dar: Durch den Zusammentritt von Mineralien mit dem Wasser geschieht gewisserart eine sogenannte chemische Zersetzung, das was ihr überhaupt im Allgemeinen mit dem Ausdruck „Gärung“ bezeichnet. Dadurch entwickeln sich verschiedene Gase und suchen einen Ausweg; da geschieht’s denn, dass sie bei einer solchen Gelegenheit in einen leeren Raum gelangen, allda sammeln sie sich dann Jahre und Jahre oft so gewaltig zusammen, dass sie durch ihre naturmäßige Spannkraft nach und nach die über solchen Räumen befindliche Erdscholle zu erheben anfangen.

[1.401004A.3] Wenn nun so die Erdscholle mehr und mehr erhoben wird, so fängt sie natürlicherweise an, Ritze zu bekommen, welche dann, nachdem die Erhebungen fortdauern, immer größer und größer werden und endlich förmliche Klüfte und tiefe Abgründe bewirken. Wenn nun auf diese Weise die sich unterirdisch ansammelnden Gase sogar durch kleine Risse bis zu den großen Wasserbehältern gedrungen sind, so füllen sie nach und nach, sogar durch die Wässer aufsteigend, die Oberfläche derselben ebenso gewaltig an, dass dann diese Wässer, von welchen alle unterirdischen Quellen meistens herkommen, außer Verbindung mit den Oberadern gebracht werden, erhöhen dann auch die äußere Rinde der Erde oft bis zu einer Höhe von 80, 100, ja oft auch 200 Klafter, bei welcher Gelegenheit dann natürlich alle Quellen, die daher ihren Ursprung haben, ausbleiben, wie auch Brunnen versiegen und das Meer, welches stets in Verbindung mit diesen unterirdischen Wässern steht, wie auch andere große Seen, von ihren Ufern bedeutend zurückweichen, was natürlich geschehen muss, da die große Vorratskammer der Wässer durch solche dazwischen tretende Gase getrennt wird von den oberirdischen Wässern.

[1.401004A.4] Nun seht, so stellt sich diese ganze Erscheinung dem natürlichen Auge, d. h. unter dem Sinne des natürlichen Verstandes vor. Allein in der Wahrheit verhält es sich nicht also; sondern – wie schon anfangs erwähnt wurde – durch die Ansammlung der Geister und durch deren tolles Treiben, wie schon bei den vorigen Mitteilungen erwähnt wurde, wo auch die schlummernden beleidigt aus ihrer Ruhe gebracht werden, dass ein friedenstiftender Engel von den Himmeln dahin abgesandt wird und in der Erde Innerem Klüfte von den großen Wasserbehältern dahin zu den Stellen öffnet, deren Insassen in ihrem tödlichen Eifer gegenseitig glühend geworden sind. Nun suchen da die in den Wässern verborgenen Friedensgeister zu sänftigen solche ergrimmte Rotten, und während solcher Tätigkeit sammeln sich denn solche Friedensgeister durch den beständigen Beitritt des Wassers in großen Massen. Und das, was früher von den Gasen gesagt wurde, seht, das ist die Überzahl der Friedensgeister, die aus dem Wasser auf die Nötigung des Engels getreten sind, um zu sänften die ergrimmten höllischen Geisterhorden.

[1.401004A.5] Wenn dann solches fortgesetzte Beispringen der Friedensgeister aus dem Wasser nichts fruchtet, alsdann macht der Engel – wie schon bekannt aus der früheren Mitteilung von dem Erdbeben – einen gewaltigen Strich durch die Rechnung solcher Grimmgeister, worunter die sogenannten Weltgeister die ärgsten sind. Dieser Strich durch solche bösen Rechnungen der Geister besteht darin, dass von dem kräftigen Engel die Stelle durch und durch ergriffen wird, und wird mit großer Gewalt in den kleinsten Teilen, allwo noch ungeborene Geister bedrängt wohnten, in einem Augenblick zerrissen.

[1.401004A.6] Diese nun losgewordenen Geister entzünden dann, da sie selbst ganz glühend geworden sind, auch die oft meilenweit angesammelten Friedensgeister oder mit dem naturmäßigen Ausdruck „Gase“, und dieser Entzündungs-Augenblick ist dann auch der Augenblick des euch schon bekannten Erdstoßes.

[1.401004A.7] Welche Folgen solche Entzündungen haben, ist euch schon hinreichend bekannt. Allein damit aber solche Entzündungen nicht allzu häufig vorkommen, da sie mit der Zeit eine gänzliche Zerstörung des Weltkörpers herbeiführen könnten, und zwar durch die Wirkung des nach Meinem Willen freitätigen Engels, der sich wenig kümmern würde, wenn er mit Meiner Macht zur Vollziehung Meines Willens ausgerüstet ist, ob zur Verherrlichung Meines Namens eine oder tausend Erden wie Spreu in den Wind zerstäubt würden, so habe Ich fürs Erste hie und da auf der Erde beständige Grimmableiter der höllischen Geister errichtet, durch welche immerwährend Wasser zum Dämpfen der glühenden Stellen geleitet wird. Und wenn da auch Ansammlungen von solchen euch bekannten Gasen geschehen, so werden sie, wie der Rauch durch ein Kamin, gewisserart natürlich, ohne bedeutende Verheerungen, abgeleitet.

[1.401004A.8] Freilich sollten die Menschen nicht so ganz nahe solchen Orten ihre Wohnungen errichten, weil in solcher Nähe doch immerwährend oft größere oft kleinere Verheerungen notwendigerweise stattfinden müssen. Denn es ist ja die Erde doch so ziemlich ausgedehnt, daher es nicht nötig ist, sich gerade an Kaminen der Hölle Wohnungen zu errichten.

[1.401004A.9] Denn seht, in geistiger Hinsicht sind die Vulkane nichts anderes als Grimm- und Zorn-Ableiter der Hölle. Diese Vulkane haben unterirdisch viele tausend Gänge und Mündungen, welche nicht unähnlich sind den Wurzelzügen eines großen Baumes. Dessen ungeachtet aber können sie doch nicht jede erdenkliche Stelle der Erde berühren, es müsste denn die Erde nur gleich sein einem Badeschwamm, was denn doch nicht sein kann, wenn sie fähig sein soll und muss zur Tragung der Menschen, Berge, Länder und all der großen Gewässer, damit ihre Oberfläche sei eine gefestete Schule zur Freiheit des Lebens aus Mir.

[1.401004A.10] Wo demnach die vulkanischen Gänge nicht hinreichen, allda geschehen zwar wohl sehr oft immerwährend solche Erhöhungen durch die Ansammlung frei gewordener Geister. Jedoch um einer solchen gewaltigen Zerstörung vorzubeugen, werden in den Niederungen der Erde, wie auch öfter in den Gebirgsklüften von einem zweiten Engel Öffnungen gemacht. Durch diese Öffnungen strömen dann die Gase unentzündet, in der Art heftiger Winde, als Stürme über die Oberfläche der Erde heraus.

[1.401004A.11] Seht, solche Erhöhungen geschehen fast tagtäglich. Ihr dürft nur das sogenannte Barometer beobachten, und ihr werdet an dem Fallen und Steigen des sogenannten Flusssilbers die immerwährende Ansammlung solcher Geister hinreichend beobachten können. Denn wenn dasselbe fällt von Linie zu Linie, so geschieht unterirdisch die Ansammlung. Die Erdscholle mit der Rinde wird erhoben. Dadurch nun werdet ihr samt euren Städten, Bergen und Flüssen von Klafter zu Klafter höher in die leichteren Luftschichten gehoben. Da die Luftsäule, welche auf das Quecksilber drückt, dadurch natürlicherweise immer geringer wird, so fällt denn auch das Quecksilber in der Röhre nach dem Maße des Leichterwerdens der Luftsäule über demselben.

[1.401004A.12] Wird dann nach Meiner Liebe den freien Geistern, oder naturmäßig „Gasen“, eine wohlberechnete verhältnismäßige Ausgangspforte errichtet, alsdann strömen denn diese allgemach aus, gerade wie die Luft aus einer Esse. Die Erdscholle und Rinde sinken dann nach und nach wieder in ihre vorige Lage zurück. Und in welchem Maße das Zurücksinken geschieht, in demselben Maße steigt dann auch wieder das Quecksilber in der Röhre, weil die Luftsäule über demselben natürlicherweise wieder länger, intensiver und schwerer wird.

[1.401004A.13] Ihr würdet vielleicht, wenn auch nicht jetzt, so doch nach und nach fragen, was denn mit diesen frei gewordenen Geistern ferner geschieht. Da sage Ich euch nichts anderes als das: Fragt euch selbst, was ihr selbst nach getaner Arbeit zu tun pflegt! Nämlich, ihr begebt euch in eure Wohnungen, um alldort wieder friedlich auszuruhen von dem mühsamen Werk des Tages eurer Hände. – Seht, dasselbe ist auch der Fall bei diesen frei gewordenen Geistern und das umso mehr, da ihnen der Weg bekannt ist, den sie zu gehen haben, bis zur Seele des freien Menschen der Erde.

[1.401004A.14] Seht, diese Geister vereinigen sich alsobald mit den Geistern, die da kommen aus den freien Sphären des Lichtes, ziehen sich gegenseitig an, verbinden sich auf dem euch oft sichtbaren, meistens aber unsichtbaren sogenannten elektromagnetischen Weg, welcher freilich besser „Natur-Liebe-Weg“ genannt würde, und fallen dann gewöhnlich im Regen, oft auch im Hagel und Schnee wieder, die Erde befruchtend, darnieder.

[1.401004A.15] Zwischen dem Regen, Hagel und Schnee sind nur sehr geringe Unterschiede, welche durchgehends einen gleichen Grund haben. Bei dem Hagel haben sich mitunter auch noch bösere ungeborene Geister mit den freien Geistern aus dem Wasser mitbegeben. Damit nun diese Geister keine weiteren Verheerungen anrichten können, so werden sie durch die Geister aus dem Wasser alsogleich gefangengenommen und festgebunden und also in der Gestalt des Hagels wieder zur Erde, von ihrem Grimm abgekühlt und gesänftet, geführt, aus welcher Ursache ein solcher Hagelsturm auch gewöhnlich mit größerer Heftigkeit als irgendein anderer Regen oder Windsturm vor sich geht.

[1.401004A.16] Dass dem so ist, das zeigen euch die vor einem Sturm kreuz und quer fliegenden Wolken. Wenn ihr das seht, so ist der Augenblick da, allwann solche bösen Geister von der Heftigkeit der Friedensgeister kreuz und quer zusammengefangen werden, bei welcher Gelegenheit sich solche Geister dann allzeit durch ein unwilliges, vernehmbares Murren, Toben, häufiges Blitzen und Donnern kundgeben. Allein alles dieses hilft ihnen wenig oder gar nichts. Am Ende werden sie doch samt und sämtlich gefangengenommen und, wie schon bekannt, an den Ort ihrer Bestimmung geführt.

[1.401004A.17] Wenn sie nun die Erde erreicht haben, so werden sie dann wieder von der erweichten Materie aufgenommen, und die friedlichen Geister gehen dann wieder ruhig von ihren festen Klümpchen auseinander. Hat dann auch so ein Hagelsturm hie und da manchen Schaden an euren Früchten angerichtet, so sollt ihr aber euch dessen ungeachtet doch nichts daraus machen. Denn dieser Schaden steht nicht in dem allergeringsten Verhältnis mit dem, was da entstehen würde, wenn die Friedensgeister nach Meinem Willen nicht so tätig die Hand anlegten an die „unzeitigen Zerstörer“ der Welt. Denn diese würden sich in ihrer Freiheit alsobald mächtig entzünden, und der Erde würde es ergehen – wie schon letzthin bemerkt – wie einem großen Haufen Pulvers.

[1.401004A.18] Daher sollt ihr in der Zukunft auch nicht so ängstlich sein, wenn ihr solches vor euren Augen seht. Denn alles, was da geschieht, geschieht aus Liebe zu euch! Und wird auch jemand dadurch verdientermaßen ein wenig gezüchtigt, so wisst ihr ja, wenn ihr eure Kinder nur aus Liebe züchtigt, da ihr doch böse seid, um wie viel mehr werde Ich, der alleinig gute Vater, Meine Kinder nur aus Liebe züchtigen.

[1.401004A.19] Seht, so steht es um diese bis jetzt für jedermann unbegreiflichen Dinge. Und wie im Hagel in einem geringen Verhältnis, jedoch dafür länger während, ist es der Fall mit dem Schnee und eben auch so mit dem Eis. Denn ihr müsst wissen, je nördlicher irgendein Punkt der Erde liegt, desto verschlagener und böser sind die denselben bewohnenden Geister. Jedoch was das Nähere davon betrifft, wird euch solches bei der Enthüllung der Erdpole kundgegeben werden.

[1.401004A.20] Nun aber merkt euch noch dieses: Nach dem, was ihr bis jetzt über die Natur der Dinge aus Meiner Gnade erfahren habt, könnt ihr euch schon irgendeinen kleinen Begriff machen, wie viel alle Weltweisheit nütze ist. Denn so jemand ein Handwerk erlernen will, so muss er zu einem Meister gehen, ansonst er ein immerwährender Stümper und Flicker bleiben wird. Ich aber bin ein wahrer und allereigentlichster Meister in allen Dingen. Wer sie daher kennenlernen will, der muss sich von Mir, dem Urheber aller Dinge, belehren lassen. Denn auf keinem anderen Weg ist es möglich, in Mein Reich zu kommen, als nur alleinig durch die Pforte, die Ich euch gezeigt habe. Wehe den Dieben und Räubern, die sich durch das Dach hineinschleichen wollen, denen wird’s ergehen wie den Geistern durch den Hagel; denn sie werden in die äußerste Finsternis auf eine ganze Ewigkeit hinausgestoßen werden.

[1.401004A.21] Es soll aber der gemeine Mann dereinst belehrt werden über alles, nach der Aufnahmefähigkeit seiner Liebe. Jedoch die Weisen der Welt sollen beschämt werden von einem leeren Schneckenhaus und von den Larven ausgeborener Infusorien! Denn wahrlich, Ich sage euch, es wird dereinst ein Regenwurm solche Weisen gewaltig beschämen in ihrer vermeintlichen Weisheit.

[1.401004A.22] Daher ist ein Tor der, der es nicht von Mir lernt. Wer es aber von Mir empfangen hat, und wäre die Gabe noch so klein, so werden doch Ewigkeiten und Ewigkeiten nicht hinreichen, dieselbe aufzehren zu können. Denn Ich bin allezeit unendlich, wie im Größten, so im Kleinsten. Und so ist ein Sonnenstäubchen als eine Gabe von Mir nicht minder groß und unendlich als die größte der Sonnen, welche in der Mitte zahlloser Sonnenheere wie eine Mutter in der Mitte ihrer Kinder segnend prangt.

[1.401004A.23] Dieses nun Gesagte erfasst wohl in euren Herzen! Denn Ich, der Geber aller guten Dinge, habe es euch gegeben – ein gutes, wohl genießbares Stück Brotes zum ewigen Leben.

[1.401004A.24] Daher freut euch auch in euren Herzen, denn ihr wisst ja, so ihr euren Kindern Brot austeilt, dass ihr nicht fern von euren Kindern seid. Seht, dasselbe ist auch bei Mir der Fall.

[1.401004A.25] Wo Mein Brot des Lebens erscheint, da glaubt auch, dass Ich, euer guter Vater, nicht ferne bin. Amen! Das sage Ich, euer guter Vater. Amen.

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