[1.400815.1] Bevor Ich euch etwas über diesen erwählten Gegenstand sagen werde, ist es für euer Verständnis notwendig, einen kleinen Rückblick zu nehmen; da eine vorgerückte Stufe nicht begriffen werden könnte, bevor das Vorhergehende nicht zu einer gewissen Klarheit in eurem Gemüt geworden ist.
[1.400815.2] Nun seht, unter allen Gelehrten und sogenannten Naturforschern weiß niemand, und schwerlich wird jemand aus sich wissen, wo die eine Klasse aufhört, in die andere übergeht, und diese als wirklich erste den Anfang nimmt. So weiß niemand, wo das Minerale den Anfang nimmt und wo es aufhört, ebenso wenig weiß jemand den Beginn der Pflanzenwelt und den Schluss derselben. Und am allerwenigsten weiß jemand, wo die animalische Welt beginnt und wo sie den Anfang nimmt. Denn dem Forscher erscheint alles ineinandergeschmolzen, während bei Mir die scharfbegrenztesten Unterschiede stattfinden. Ja, Ich sage euch, es gibt in der ganzen Schöpfung auch nicht zwei Dinge, die davon eine Ausnahme machen.
[1.400815.3] Dem matten Auge eines solchen Naturforschers erscheint freilich, dass Nacht und Tag sich in einem unmerklich übergehenden Zusammenfließen vereinen. Aber seht, diese Bemerkung eines solchen Naturforschers liegt bloß in der außerordentlichen Schwäche seiner inneren Sehe.
[1.400815.4] Damit ihr dieses jedoch notwendigerweise leichter fassen und begreifen mögt, so will Ich euch ein paar sehr handgreifliche Unterschiede geben.
[1.400815.5] Seht, dem Naturblinden schmelzen Tag und Nacht noch inniger zusammen, er wird zwischen Nacht und dem schwachen Schimmer des Tages einen kaum merkbaren Unterschied finden. Im entgegengesetzten Fall aber, so ihr ein fernes Gebirge betrachtet, besonders wenn die Luft dazu noch ziemlich trübe ist, so werdet ihr an dem Gebirge nichts als eine flache Wand erblicken, während dieses Gebirge doch nichts weniger als eine flache Wand ist, wovon ihr euch schon öfter werdet überzeugt haben. Dasselbe ist der Fall, so ihr was immer für eine ganz vollkommen ebene Fläche, z. B. eines wohlgeschliffenen Diamanten, betrachtet. Würdet ihr nun diese Fläche mit einem Mikroskop betrachten, welches die Linien zehnmillionenmal vergrößern würde, so würdet ihr auf einer solchen ebenen Fläche ganze Klüfte und Abgründe entdecken, woraus euch dann schon in naturmäßiger Hinsicht sehr leicht begreiflich werden würde, wie sehr sich diejenigen halb und oft ganz blinden Naturforscher an der Natur irren, wenn sie meinen, dass die Dinge in ihren Klassen, Formen und Charakteren ineinanderfließen.
[1.400815.6] Dieses war notwendig vorauszuschicken, denn sonst könntet ihr das Folgende unmöglich begreifen. Seht, es ist besser, von einem Ding und dessen Verhältnissen gar keine Vorstellung zu haben, denn wer da steht auf einer morschen Stufe, der wird seinen Fuß nicht zur zweiten heben, ehe die erste samt ihm in den Abgrund sinken würde.
[1.400815.7] Nun, so merkt, wo die Tierwelt anfängt! Ihr werdet meinen, das Wasser sei die Mutter der Tiere. Allein es ist dem nicht so. Denn wo ihr mit dem Mikroskop in einem Tropfen des Wassers animalische Lebensformen entdeckt habt, da steht das Reich der Tiere schon auf der tausendsten Stufe der Fortbildung.
[1.400815.8] Die erste Klasse der Tierwelt sind die unendlich kleinen Bewohner des Äthers, und sind in demselben ungefähr das, was ihr in eurer Sprache „Atome“ nennt, und diese sind so außerordentlich klein (wohlgemerkt nur eurem Auge), dass auf einem Punkt, den ihr nur unter einer starken Vergrößerung als solchen entdecken könntet, schon mehrere Trillionen überflüssigen Platz fänden.
[1.400815.9] So ihr alsdann solche Tierchen mit euren Augen entdecken wolltet, so müsstet ihr euch einen solchen Punkt trillionenmal vergrößern können, was euch im irdischen Leben wohl nie gelingen wird, weil da ein sterbliches Auge die Dinge in ihrer Wahrheit nicht wird schauen können, sondern nur das Auge des Geistes.
[1.400815.10] Nun, würdet ihr fragen, woher diese Tiere kommen und wie sie entstehen? So sage Ich euch: Diese Tiere entstehen aus dem Zusammenfluss der Sonnenlichter (Strahlen), welche sich allenthalben in dem unermesslichen Schöpfungsraum begegnen. Und daher wird es euch auch verständlich klar werden, wozu das viele Licht, welches der Sonne – neben den Planeten – in die weiten, leer erscheinenden Räume entströmt, das von Mir, gewiss nicht unweise, verwendet wird.
[1.400815.11] Die Gestalt dieser Tiere ist eine kugelförmige, deren Oberfläche äußerst glatt ist, und ihre Nahrung ist die Essenz des Lichtes. Ihre Lebensdauer ist der trillionste Teil einer Sekunde, allwann sie – nach ihrem Ableben zu Trillionen sich einend – eine zweite Klasse zu bilden anfangen, die sich zwar hinsichtlich der Größe von ihren Vorgängern um nicht gar vieles unterscheiden; nur wird ihr Leben um soviel konzentrierter, so zwar, dass sie nicht nur pure Säuglinge sind, sondern schon ein Bedürfnis nach Nahrung empfinden; daher sie auch schon mit einem Organ versehen sind und unter dem Ausdruck „Monaden“ zu verstehen sind.
[1.400815.12] Diese Tiergattung hat ihren Lebensraum schon in der Planetensphäre, d. h. in dem Bereich, allda Planeten um die Sonne kreisen. Ihre Lebensdauer ist der tausendbillionste Teil einer Sekunde. Seht, wie groß auch der Unterschied zwischen der Lebensdauer eines Atoms und einer Monade ist, so ist er aber für euch – eurem natürlichen Wahrnehmen nach – doch ein ganz unmerkbarer, da ihr mit euren Sinnen den trillionsten und tausendbillionsten Teil wohl niemals unterscheiden möchtet. Und doch wird euch die Rechnung einen ungeheuren Unterschied zeigen. Nun auf gleiche Weise wird fast unter gleicher Gestalt eine Klasse nach der anderen mit einem stets potenzierteren Leben gebildet, bis endlich das Leben solcher Wesen schon zu einer solchen Potenz gediehen ist, dass es schon an den obersten Luftregionen anfängt, sich als ein lichtvoller, bläulicher Dunst anzusiedeln.
[1.400815.13] Die Lebensdauer dieser Wesen ist dann schon gradatim bis zum tausendmillionsten Teil einer Sekunde angewachsen. Da geschieht es dann öfter, dass sich durch einen inneren Trieb viele Trillionen und Trillionen solcher Blaulicht-Tierchen ergreifen und zu einer Fortbildung einer höheren Klasse begatten.
[1.400815.14] Ein solcher Prozess wird dann euren Augen unter der Gestalt einer sogenannten Sternschnuppe sichtbar. Das Leben vieler solcher Tierchen vereinigt sich dann wieder zu einem Leben und tritt aus ihren lichten Larven. Diese Larven fallen aber dann vermöge ihrer Lebenskraft-Kompression als scheinbare, oft als weichere, oft aber auch schon als steinfeste, sogenannte „Meteoroliten“ zur Erde und vermehren die Erde mit ihrer toten Wesenheit.
[1.400815.15] Diese nun freigewordenen Tiere (Seelen) sammeln sich dann gerade auf der spiegelglatten Oberfläche der sogenannten „Lämmerwolken“. Bei diesen Tierchen, die noch immer unendlich klein sind für euer Auge, findet schon eine Reproduktion ihresgleichen statt, welche jedoch nicht permanent, sondern intermittierend ist. Denn wenn sie sich bis zu einem gewissen Maße und großen Anzahl reproduziert haben, dann werden sie vermöge des entlebten, freigewordenen Lebenshülschen schwerer und schwerer und sinken dann unter die Oberfläche des Luftmeeres. Dadurch geschieht wieder eine gewisse Vermählung erwähnter Tierchenmassen mit dem in der Luft konzentrierten wärmehaltigen Licht, welche Wärme unter dem sogenannten „elektrischen Stoff“ verstanden wird.
[1.400815.16] Dadurch wird nun sogleich eine schon sehr vollkommene, sehr lebhafte Klasse gebildet, und diese füllt dann die Luft mit der sehr dichten Wolkengestalt.
[1.400815.17] Wenn dann – was freilich nur periodisch geschieht, je nach dem mehr oder minderen Ausströmen des Lichtes aus der Sonne, welches (wieder) von den verschiedenen, euch noch unbekannten, großen Prozessen auf dem Sonnenkörper herrührt – nach euren Begriffen diese Wolken vermöge ihrer schon wieder potenzierten Reproduktionskraft zu einer großen Masse herangewachsen sind, allda geschieht dann wieder ein Klassenwechsel. Das Leben entbindet sich aus den noch immer kugelförmigen Larven, welche jetzt schon so groß sind, dass sie unter einem starken Mikroskop bereits wahrgenommen werden könnten, und fährt dann urplötzlich mit großer Schnelligkeit und großem Getöse als sichtbarer Blitz zur Erde, oft auch wieder in die feuchten Teile der Luft über – und teilt sich sogestalt in großer Schnelle teils der Materie, teils der Vegetation der Pflanzenwelt, hauptsächlich aber in seiner Lebenssphäre einer ihm zunächstliegenden Tierklasse mit.
[1.400815.18] In die entleerten Larven aber zieht sich alsogleich beim Austritt des Lebens aus denselben die Feuchtigkeit der Luft, welche Feuchtigkeit eigentlich eine wohlgesegnete Substanz Meiner Barmliebe ist, und fällt dann nach Vereinigung vieler solcher segenerfüllter Larven als Regen zur Erde.
[1.400815.19] Nun erst fängt ein irdisches Tierleben an, und zwar in den Zwischenräumen solcher wassergefüllter Hülschen, und saugt die Nahrung Meiner Barmliebe.
[1.400815.20] Wenn denn nun die erlösten und freigewordenen Geister aus der unteren Pflanzenreihe solches gewahr werden, alsdann treten sie nach Meiner Ordnung alsobald aus ihrer Hülle, vereinigen sich in diesem gleichsam elektrischen Tierleben zu Millionen in eines und bilden die euch schon etwas bekannten sogenannten Infusionstierchen; wovon ihr euch dadurch überzeugen könnt, so ihr was immer für eine Pflanze nehmt, dieselbe ins Wasser legt und einige Zeit stehen lasst, dann einen großen Tropfen unter ein gutes Mikroskop bringt, so werdet ihr da sobald nur schon in einem sandkorngroßen Punkt gar viele frei lebende und sich bewegende, geformte Wesen entdecken. Das ist nun die erste Tiergattung, die in der fühlbaren Materie zum Vorschein dem aufmerksamen Beobachter kommt.
[1.400815.21] Jedoch werdet ihr nicht nur eine, sondern wohl tausenderlei Tiergattungen nach Verlauf einer längeren Zeit entdecken in einem solchen Tropfen, die sich in ihrer Form und Benehmungsweise wesentlich unterscheiden. Ihr müsst ja nicht meinen, dass diese Tiere zugleich entstehen, sondern da geht immer eine Klasse durch die Vereinigung aus einer anderen hervor.
[1.400815.22] Wenn ihr sehr gute Instrumente besitzen würdet, welche bis jetzt freilich noch nirgends in erwünschter Vollkommenheit vorhanden sind, so würdet ihr in der Konstruktion einer höheren Klasse noch deutlich zahllose Formen einer unteren Klasse entdecken. Denn da geht eine notwendig zweifache Zeugungsweise vor sich, nämlich die Seinesgleichen und die einer höheren Klasse, welches auf folgende Weise geschieht:
[1.400815.23] Nämlich eine höherstehende Tierklasse verschlingt sehr gefräßig eine Unzahl aus der unteren Klasse. Dadurch wird nun aus dem materiellen Substrat und der individuellen Beschaffenheit der höheren Klasse Seinesgleichen reproduziert. Jedoch was diese vielen dadurch freigewordenen geistigen Potenzen in einer solchen höheren Klasse betrifft, so bilden diese – sich wieder einend – immerwährend eine noch höhere Klasse, welcher Akt dem materiellen Auge freilich niemals sichtbar werden kann, da er ein geistiger ist.
[1.400815.24] Und so geht es eben von Stufe zu Stufe höher, bis es wieder einen Kreis von tausend Gattungen durchgegangen ist. Allda geschieht dann wieder ein sichtbarer, großartiger Prozess, welcher sich durch Stürme oder sonstige große Bewegungen im Wasser kundgibt, allwann solche Geister schon mächtig werden und ihre Gegenwart in den Winden fühlen lassen. Da geschieht dann eine Teilung. Einige derselben vereinigen sich dann zu allerlei Gewürm der Erde, andere aber noch zu dem (Gewürm) des Wassers. Und diese Weiterzeugung geschieht dann durch Bewegung von sichtbaren größeren Hülsen, welche ihr schon „Eierchen“ nennt, woraus dann wieder ein und dieselbe Gattung sich reproduziert zur Aufnahme einer vielfältigeren unteren Klasse, nach solchen großen Sturmprozessen.
[1.400815.25] Zunächst solchen Würmern kommen dann schon die kleineren Gattungen der Schaltiere, und zwar zuerst die der Schnecke. Zunächst dieser auch zugleich die der Muscheltiere, welche beide Gattungen fast zu gleicher Zeit entstehen – nur mit dem Unterschied, dass der bessere, gewisserart weiblichere Teil aus den Gewürmen zu Muscheln wird.
[1.400815.26] In dieser Schnecken- und Muschelgattung geschieht dann wieder bis zur Schildkröte eine ebenfalls tausendfache Progression. Jedoch weiter wollen wir für diesmal die Ordnungen nicht verfolgen, und wollen nun bei der sogenannten von euch bestimmten Perlenmuschel verbleiben.
[1.400815.27] Die Perlenmuschel steht in der Fortbildung in der neunhundertneunzigsten Stufe und ist aus der euch ebenfalls bekannten Perlenmuttermuschel-Lebensvereinigung hervorgegangen, mit der Vereinigung der euch ebenfalls bekannten Perlenmutterschnecke, allda vereinigt sich dann ein zweifaches Leben, ein männliches und ein weibliches.
[1.400815.28] Das weibliche Leben verschließt sich in eine äußerlich raue, innerlich jedoch sehr schön metallisch schimmernde Doppelhülse und vegetiert in derselben ganz wohl, nährt sich von den substratreichen Würmerlarven, aus denen es das Substrat in sich saugt, die ganz ausgesaugte Larve aber zum Weiterbau seines Gehäuses verwendet, welches also geschieht:
[1.400815.29] Wenn es nun durch seine vielen Saugrüsselchen seine Kost genommen hat, so behält es das Substanzielle als seine Nahrung in sich und schwitzt dann die leeren, erweichten Hülsen durch eben diese Rüssel wieder an seine Schale, allwo sie sich dann ankleben und durch den salzigen Beitritt des Wassers festen, da sie dadurch herbe, zusammenziehend und kompakt werden.
[1.400815.30] Wenn dann nun eine solche Perlenschnecke gewahr wird einer solchen weiblichen Muschel, dann kriecht sie sogleich hin zur selben, setzt sich an die runzlichte Schale und bohrt an dem fühlbaren feineren Teil der Muschel Öffnungen oder Löcher. Wenn nun solches liebegeartetes Treiben der Schnecke die Muschel gewahr wird, alsdann fängt sie an, ihre unverdaulichen Nahrungsteile, als die Larven, deren erwähnt wurde, an die Stellen, wo die Schnecke durchgearbeitet hat, hin abzusetzen, um dieselben gleichsam zu verstopfen. Die Schnecke aber hindert ihrerseits das Gelingen soviel als ihr nur immer möglich. Denn sie schwitzt dann bei solchen Öffnungen ebenfalls ihren Unrat hinein, wodurch sich dann natürlicherweise eine Art Kugel innerhalb einer solchen Öffnung gestaltet, welche Kugel dann sowohl aus den Exkrementen der Perlenmuschel als auch aus denen der Schnecke sich formt, an welcher – besonders wenn sie größer geworden ist – noch allerlei Kampfeindrücke wohl bemerkbar sind.
[1.400815.31] Auf diese Art geht oft dieser Kampf viele Jahre vor sich. Und wenn dann eine bestimmte Lebenszeit verflossen ist, alsdann verlässt die Schnecke ihre Stelle und macht sich an den sogenannten Mund der Muschel, allwo sie mit einem ihr eigentümlichen Stachel das Fleisch der Muschel durchsticht, dadurch dem Leben der Muschel die Tür öffnet, und sich selbst dann mit diesem Leben vereinigt, und ihr eigenes Haus verlässt, und dann in einer höheren Schneckengattung, als die sogenannte Nautilus-Schnecke, auftritt, allwo sie dann voll Freude ist, ein schönes Haus baut, selbes sogar äußerlich und innerlich mit schönen Zierraten bemalt und zum Zeichen des Sieges – besonders bei Stürmen, gleichsam ihr erhöhtes Leben zeigen wollend – eine förmliche Fahne emporschießen lässt.
[1.400815.32] Nun seht, das ist die ganze naturgemäße Bildungsgeschichte der Perlenmuschel und kann euch als ein sinnreiches Bild dienen, wie durch Beharrlichkeit und Ausdauer im Guten ein schöneres und erhabeneres Leben durch die Vereinigung des Guten und Wahren aus Mir hervorgeht und stark und mutig selbst in den Stürmen der Zeiten selbe zu seiner Freude verwendet. Denn dem Sieger ist das Zeichen der Macht eine Krone und gibt ihm eine friedliche Seligkeit im Anblick seines Beharrens. Nur dem Besiegten ist der Anblick der Siegestrophäen eine Qual.
[1.400815.33] Daher sollt auch ihr mit dem Stachel eurer Demut in eurem Inneren graben, um dadurch eurem Geist die Tür des Lebens in euch zu öffnen. Und wie die kostbaren Perlen als Zeichen edlen Strebens in der toten Muschel zurückbleiben, gleich so werden eure Taten, wenn sie aus Meiner Liebe und Wahrheit hervorgegangen sind, der Nachwelt dauernd, gleich den Perlen der toten Muschel, zurückbleiben. Und da wird keine so klein sein, dass sie nicht gleich einer auch noch so kleinen Zahlperle an die große Zierschnur des menschlichen Lebens frucht- und heilbringend gereiht werden möchte.
[1.400815.34] Seht, das ist nun wieder ein kleines Evangelium, welches euch eine Perlenmuschel predigt. Und so, wie in ihr, liegt in jedem naturmäßigen Ding eine große Spur, entsprechend Meiner ewigen Liebe und Weisheit, verborgen.
[1.400815.35] Daher seid fleißig, dieweil es Tag unter euch geworden ist, und sammelt euch des Öls viel von Meinem lebendigen Ölbaum – damit, wenn nach dem Tag wieder eine Nacht kommen sollte, ihr euch eine Lampe anzünden mögt zur Zeit der Nacht und erwarten Mich, den Bräutigam eures Lebens. Denn wenn Ich zu jemand komme, so komme Ich nie am Tag, sondern allezeit zur Nachtzeit; kehre aber nur dann in ein Haus ein, allwo Ich sehe ein sanftes Licht Meiner Liebe brennen.
[1.400815.36] Denn die Liebe ist das wahre Öl des Lebens. Wenn ihr dieses Öl in die Lampe eures Herzens gießt, so werde Ich es anzünden mit Meiner Gnade. Und wenn nun dadurch die Nacht eurer Seele erleuchtet wird, dann erst werde Ich kommen als wahrer Bräutigam des Lebens und Wohnung nehmen in euren Herzen.
[1.400815.37] Daher seid emsig und fleißig! Amen! Ich, die ewige Liebe und Weisheit! Amen.
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