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86. Jorias wird durch seine Liebefeuer weißglühend. Wie die Liebe zu Gott, so auch das Licht und die Weisheit. Die unermesslichen Schätze in uns

Am 19. Mai 1842

[2.86.1] Nach dieser überstark leuchtenden Rede fiel der Jorias sogleich vor dem Abedam nieder und lobte Ihn im großen Feuer seiner Liebe und dankte Ihm im Vollbrand seines Herzens; und seine Liebe ward stets mächtiger und mächtiger, also zwar, dass er sogar dem Leibe nach aussah, als wäre er aus weißglühendem Erz gestaltet.

[2.86.2] Als aber die Väter solches bemerkten, so erstaunten sie sich sehr darüber und wussten nicht, was sie bei sich daraus machen sollten und wie und als was nehmen diese Erscheinung.

[2.86.3] Da aber der hohe Abedam sah solche allgemeine Verlegenheit bei den Vätern, so öffnete Er alsbald Seinen Mund und sagte zu ihnen: „Was staunt ihr der großen Liebe des Jorias?

[2.86.4] Wer also liebt wie er, der wird auch das erfahren, was nur er erfährt! Wenn aber bei jemandem die Liebe stets mächtiger und mächtiger wird, so durchglüht sie sein ganzes Wesen, da sie ist das eigentlichste, wahrhafteste Feuer. Wer aber also durchglüht wird, der ist auch nach dem Maße seiner Liebeglut durchleuchtet; denn es gibt nirgends ein anderes Licht als nur das dem Feuer entstammende. Darum ist die wahre Liebe ein rechtes Licht, da sie ist ein rechtes lebendiges Feuer.

[2.86.5] Ich sage euch aber allen: Also, wie da bei jemandem sein wird die Liebe zu Mir, wird auch sein dessen Licht und demnach auch seine Weisheit! Ihr seid aber alle wohl ausgestattet von Mir ausgegangen; jeder trägt in sich dasselbe, was da ist in Mir, darum Ich ihm bin ein vollkommener Vater, wie er Mir sein soll ein vollkommen ebenmäßiges Kind.

[2.86.6] Da es aber also ist, ein wie großer Tor ist denn hernach derjenige, der solches vernimmt aus Meinem Munde und dennoch nicht alsbald eingeht in sich und richtet da in seinem Herzen alsbald an ein großes Liebefeuer, auf dass es sodann eiligst durchglühe sein ganzes Wesen und erleuchte es durch und durch, damit er dann in sich finden möchte, welche unendlichen Schätze Ich da in ihn gelegt habe.

[2.86.7] Seht hierher, Jorias ist durchglüht bis zur äußersten Haut! Er schaut und genießt nun schon die unermesslichen Schätze aus Mir, – ja Schätze, die unvergänglich sind ewig und unverbrauchbar, da sie sich also mehren und mehren ins Unendliche, wie sich da mehrt das Weizenkorn auf der Erde, nur des Unterschiedes, dass die verzehrten Schätze der Liebe sich stets verherrlichter und ins Unendliche vermehrter erneuern, während das Weizenkorn der Erde, wenn es in die Erde gesät worden ist, nur sich selbst höchstens hundertfach wiederbringt.

[2.86.8] Wahrlich, wahrlich, sage Ich euch, diese Erde und alles, was auf ihr, in ihr und über ihr ist, und die Sonne und alles, was da ist in ihr, auf ihr und über ihr, und alle die großen Sterne mit ihren zahllosen Weltenheeren und mit ihrem Licht und mit allem, was da ist in ihnen, auf ihnen und über ihnen, und was da war und sein wird nach undenklichen Zeitläufen, und den ganzen Himmel in aller seiner Unendlichkeit, alle zahllosen Myriaden der Engelscharen mit aller ihrer Herrlichkeit, ja Mich Selbst habt ihr in euch!

[2.86.9] Wie ist demnach der doch ein Tor, der hier um ein Stückchen Erde streitet, wie es schon zu öfteren Malen unter euch der Fall war, der er doch eine ganze, wahrhaft lebendige Erde, die für ihn ewig nimmer vergehen wird und auch ewig nimmer vergehen kann, sondern sich nur nach seiner Lust und seinem freien Willen stets vergrößern, stets mehr verherrlichen und stets mehr vervielfachen wird, in sich birgt und trägt, und also auch alles früher Bezeigte!

[2.86.10] Denn wenn es nicht also wäre, da wäre niemand eines Gedankens fähig; alles aber, was da jemand denken kann und mag, und wie vielfach und wie gestaltet, muss ja doch wohl also in ihm vorhanden sein wesenhaft, wie da in dem Samenkorn schon vorhanden ist eine endlose Vielheit seiner selbst nebst allen dasselbe produzierenden Pflanzenbestandteilen, ohne welche Beschaffenheit keine Fortpflanzung ins Unendliche denkbar wäre.

[2.86.11] Wenn also gestaltet euch aber eure Gedanken lehren, was ihr alles unendlichfältig in euch bergt und tragt wesenhaft und Ich als der Schöpfer alles dessen und euer wahrer Vater euch nun auch noch dasselbe enthüllend sage und ihr nichts als nur der wahren Liebe bedürft, um euch in den Vollbesitz aller dieser unendlichen Schätze zu setzen, – sagt, ein wie großer Tor ist demnach der, so er sich kümmert und sorgt um eine Faust voll Staubes der nichtigen Erde, die da nur ist ein prüfendes Trugbild oder eine barste Scheinwelt, während er doch zahllose Sonnenheere in sich birgt, die da echt sind und unvergänglich!

[2.86.12] Darum seht an den Jorias; der zeigt euch nun, was die Liebe vermag, und wozu alles sie allein euch verhelfen kann.

[2.86.13] Daher seid künftighin keine Toren mehr, und flieht die Welt, und sucht euch selbst und Mich in euch!

[2.86.14] Habt ihr mit eurem Liebelicht da alles gefunden, so werdet ihr wohl einsehen, wie viel die ganze Erde wert ist gegen den geringsten inneren Schatz des Lebens aus Mir.

[2.86.15] Wer aber da erglühen wird in der Liebe gleich dem Jorias, der wird auch finden, was er nun gefunden hat!

[2.86.16] Du, Mein geliebter Jorias, aber stehe nun auf, und zeige den anderen den kleinsten Teil dessen, was du nun in dir aus Mir gefunden hast durch deine Liebeglut! Amen.“

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